Slalom

slalom von Sabine Huttel

Buchcover

›Robert, der ihm bei Spaziergängen in der betreffenden Gegend bereits mehrfach aufgefallen war, setzte sich plötzlich, ohne dass er es hätte verhindern können, zu ihm und fing ein harmloses Gespräch an über das Sommerwetter, die Schönheit des Lichts über dem Fluss… Keine drei Minuten dauerte das, dann kam der Satz, mit dem Robert, der Ältere, Erfahrene, das dürftige Gewebe seiner Tarnung zerriss. »Wissen deine Eltern, dass du schwul bist?«, hatte er gefragt, und »Nein« hatte Nikos gesagt, noch bevor er –‹

Auf den ersten Blick umkreisen die sieben Erzählungen mehr oder weniger alltägliche Situationen: Ein Bekannter kommt zum Tee, eine Familie sieht sich ein Hochzeitsvideo an, ein Enkel stattet seiner verstorbenen Großmutter einen letzten Besuch ab, zwei Verliebte schlendern durch die Stadt. Doch ein ›Detail‹ verrückt die Perspektive und lässt die Situation für die Akteure auf den zweiten Blick zu einem mitunter komplizierten Drahtseilakt werden: Sie sind schwul.

Auf eindringliche Weise fangen die Geschichten das jeweilige Lebensgefühl ihrer Protagonisten ein, indem sie den Leser unter die Oberfläche eines spannungsreichen Alltags schauen lassen. Jede Erzählung beleuchtet einen anderen Aspekt der täglichen Herausforderungen auf dem Weg zum persönlichen Glück, der durch Unsicherheit, Unverständnis und Feindseligkeit verstellt scheint.

Fesselnd, einfühlsam und fern aller Klischees zeigt die Autorin die Verletzlichkeit aller Beteiligten und schafft mit kraftvoller Sprache dichte Erzählungen, die unter die Haut gehen.
(Klappentext)

Cover: Ausschnitt aus einem Bild von Mechthild Hagemann